In unserem Bretagneurlaub mussten wir an einem Tag zuerst zum Tierarzt, Emmy hatte schlimmen Durchfall, und anschliessend sind wir noch ein wenig herumgefahren, zu dem wohl bekanntesten Haus der Bretagne und dort auf einen Bus mit älteren Franzosen getroffen. Für Emmy war dies bestimmt ein Höllentag. Erst Tierarzt und dann ganz viele alte Menschen, alles Sachen, vor denen sie Angst hat.
Und fast jeder zweite dieser älteren Herrschaften murmelte etwas von „jömödö épagneul Oooooh.“ (spreche halt kein französisch  )
„Ohh une Epagneul Breton!“
Bis dann plötzlich einer der Männer mit offenem Mund vor Emmy stehen blieb, wieder irgendetwas mit Epagneul sagte, auf einem Stein niedersank und ganz verzückt anfing Emmy zu streicheln.
Emmy hatte schon etwas Schiss, und ich versuchte ihn daran zu hindern: „e la malade, diarrhée, je ne se pas dangereux pour vous…. Stammelte ich vor mich hin mit dem Wortschatz und der Grammatik einer grenzdebilen Dreijährigen aber er hat mich wohl verstanden (kleine Randnotiz für mich: in Zukunft mehr Geduld bei nicht der deutschen Sprache mächtigen Ausländern haben!!!)
Oh no, je sui un . . . . . . (Bauer???) no problème.
Die anderen blieben um uns herum stehen und redeten auf den sitzenden Mann ein, klopften ihm auf die Schulter und ich stand etwas ratlos daneben.
Plötzlich fing der ältere Mann an zu weinen während er Emmy krabbelte, und erzählte mir irgendetwas, was ich mir dann so zusammenreimte, und von einem Freund halb englisch, halb HandundFuß bestätigt bekommen habe: Seine Hündin ist wohl erst vor ein paar Wochen gestorben und Emmy muss ihr furchtbar ähnlich gesehen haben.
Wie mein Hund denn heissen würde? Emilia
Ob sie auch gerne mit dem Wind (um die Wette?) rennen würde? Oui
Ob ich jagen würde? Moi, non, Emmy oui. Da musste er lachen.
La Lapin? Oui
"Bon!" Ein dickes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus " Too much lapin."
Und jetzt das Schärfste!
Emmy, die immer Angst vor älteren Menschen und erst recht älteren Männern hat, legte ihren Kopf auf seinen Schoss, damit er weiterstreichelt. Dem alten Mann kullerten wieder die Tränen und mir dann allerdings auch.
E l’un bon épagneul, très jolie!!
Daraufhin erhob sich der Mann von seinem Stein, streichelte Emmy ein letztes Mal, wischte sich die Tränen ab, drückte mich plötzlich ganz feste, sagte noch "au revoir" und ging zu seinem Bus, eine total verdatterte Patricia, und eine heilfrohe Emmy zurücklassend.
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